Unter dem Motto „Furor und Leichtigkeit“ startete die Kammerakademie am 16. März ihre neue Reihe „KAPmeets“. An diesem Donnerstagabend trafen nicht nur die Kammerakademie und eine der weltbesten Klarinettistinnen, Sabine Meyer, aufeinander, um sich in gemeinsamer musikalischer Leichtigkeit zu präsentieren. Auch 200 Gäste des Wirtschaftsforums Brandenburg waren dabei, die zusammen mit den anderen Gästen des Nikolaisaals diesen Konzertabend erlebten.
Im Jahr 2015 begann die Kooperation zwischen dem Wirtschaftsforum und der Kammerakademie, so dass dieses „Meeting“ mittlerweile schon das fünfte seiner Art war. „Wir wollen die Wirtschaft mit der Kultur verbinden, wir wollen, dass sich das Netzwerken auch auf die Kultur erstreckt“, erklärte Dr. Miloš Stefanović, Präsident des WirtschaftsForums, den Kooperationsansatz.
Der Dialog sei wichtig, zumal Kultur und Wirtschaft mehr gemeinsam hätten, als gemeinhin gedacht wird, ist sich der Geschäftsführer der Kammerakademie Alexander Hollensteiner sicher. „Unternehmen haben eine Unternehmenskultur und setzen auf weiche Standortfaktoren. Und die Kultur ist so ein weicher Standorfaktor und ebenfalls am Markt tätig“, führte Hollensteiner aus. Zumal die Musiker der Kammerakademie freiberuflich tätig sind, und daher Formate wie diese sehr sinnvoll seien, um Verbindungen zu ermöglichen.
Die Dramaturgie dieses Musikevents war gut durchdacht. Der Konzertabend begann mit einem rasend-wilden „Con brio“, eine Konzertouvertüre für Kammerorchester von Jörg Widmann. Schwungvoll und lebhaft, zuweilen schräg, erklangen die Töne dieses besonders ekstatischen Stückes, das mit kuriosen Effekten und verschiedenen Drum-Elementen aufwartete. Widmann bildete in dieser Ouvertüre seine Studien zu den Beethoven-Sinfonien ab. So war es passend, dass die Kammerakademie zum Abschluss die 4. Sinfonie von Ludwig van Beethoven spielte, zumal der Klangkörper gegenwärtig einen ganzen Beethoven-Zyklus aufnimmt.
In der Mitte des Konzertabends erfreute das Konzert für Bassettklarinette in A-Dur von Mozart die Ohren. Denn diese besondere Klarinette verfügt über einen Tonumfang von 4 Oktaven, so dass man als Zuhörer zuweilen eine weitere Klarinette auf der Bühne vermutete. Doch Sabine Meyer, die virtuose und international bekannte Klarinettistin, entlockte dem Instrument mit großer Leichtigkeit die Töne. Das erfordere eine komplizierte Grifftechnik und viel körperlichen Einsatz, wie Sabine Meyer im Gespräch nach dem Konzert erklärte.
Dieses Abschlussgespräch genauso wie die Konzerteinführung sind Teil des besonderen Formates „KAPmeets“, denn genau darum soll es ja an einem illustren Abend gehen: ins Gespräch zu kommen. Und so war vom Chefdirigenten Antonella Manacorda und Sabine Meyer noch so einiges zu dem Klarinettenstück, aber auch zu ihren Zukunftsplänen zu erfahren.