Nach jahrelanger Abwesenheit sind vier restaurierte Zinkgussvasen auf die Attika des Schlosses Sanssouci zurückgekehrt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hatte die erste Vase bereits 2015 aus Sicherheitsgründen entfernen müssen, 2020 folgten die übrigen drei. Nun schmücken sie erneut die Gartenseite des Mittelbaus über dem Kolonnadengang.
Die insgesamt rund 250 Kilogramm schweren Schmuckelemente, reich verziert mit Pan-Köpfen, Akanthusblättern und figürlichen Reliefs, sind Nachgüsse der ursprünglichen Sandsteinvasen von Hofbildhauer Friedrich Christian Glume. Die Originale wurden Mitte des 19. Jahrhunderts durch Zinkvasen ersetzt, da man dieses Material damals für langlebiger hielt. Tatsächlich zeigte sich aber, dass Korrosion und Materialermüdung die Standfestigkeit gefährdeten.
Die Spuren der Zeit waren laut der SPSG deutlich sichtbar – Risse in den Lötstellen, deformierte Bauteile und massive Korrosionsschäden im Inneren sollen eine umfassende Restaurierung notwendig gemacht haben. Nach der Entfernung alter Farbschichten konnten die Vasen in einem Berliner Restaurierungsatelier überarbeitet, ergänzt und neu zusammengesetzt werden. Über 125 Meter Lötnaht wurden dabei erneuert.
Für die stabile Wiederaufstellung wurden die Vasen mit Edelstahl-Innengerüsten ausgestattet. Die äußere Oberfläche erhielt ein spezielles Korrosionsschutzsystem und eine historische Sandsteinoptik – mit einer feinkörnigen Sandelung, wie sie bereits im 19. Jahrhundert verwendet wurde.
Die Maßnahme wurde durch eine private Spende ermöglicht. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist der plastische Schmuck an der Kuppel von Schloss Sanssouci wieder komplett – und ein Stück königlicher Baugeschichte sichtbar bewahrt.