Hochspannung pur im Viertelfinale des ostdeutschen Wasserball-Pokals: In einem echten Pokalkrimi setzte sich die zweite Mannschaft der Potsdam Orcas auswärts mit 12:11 (2:1, 5:4, 2:2, 3:4) gegen die WU Magdeburg durch – dank eines Last-Second-Treffers von Jugendnationalspieler Fabian Liedtke. Der 16-Jährige krönte damit seine starke Leistung mit insgesamt fünf Toren. Damit stehen die Havelstädter im Final Four, das am 14. und 15. Juni in Zwickau ausgetragen wird. Neben Potsdam II sind dort die Wasserfreunde Spandau 04 II, der SV Zwickau 04 sowie der Sieger der Partie SWV TuR Dresden gegen SC Wedding vertreten.
„Das war ein aufregendes Spiel mit einer starken Teamleistung in allen Mannschaftsteilen“, lobte Trainer Slawomir Andruszkiewicz seine Mannschaft, die mit nur acht Feldspielern und zwei Torhütern nach Magdeburg gereist war. Grund dafür waren ein gleichzeitig stattfindendes Bundesligaspiel bei Waspo 98 Hannover sowie krankheitsbedingte Ausfälle.
Taktisch diszipliniert und mit einer tief gestaffelten Defensive starteten die Orcas ins Spiel. Torwart Joel Limprecht zeigte zwischen den Pfosten eine starke Leistung, während die wenigen Offensivchancen konsequent genutzt wurden. Bis zur Halbzeit erspielte sich Potsdam eine 7:5-Führung – die Tore erzielten Liedtke (1:1, 5:3), Elias Göthke (2:1, 4:3), Michael Vorogushyn (3:2), Tom-Luca Reisewitz (6:5) und Kapitän Erik Miers (7:5).
„Ab dem dritten Viertel wurde es richtig hart“, so Andruszkiewicz. „Die Kräfte ließen spürbar nach.“ Erst nach über fünf Minuten gelang Liedtke in Überzahl das 8:7. Kurz vor Viertelende erhöhte er auf 9:7. Die Orcas verteidigten weiter mit viel Einsatz und bauten den Vorsprung durch Göthke sogar auf 10:7 aus. Doch Magdeburg kämpfte sich zurück, glich zum 10:10 aus. Zwei Minuten vor dem Ende brachte Miers Potsdam erneut mit 11:10 in Führung, ehe die Gastgeber noch einmal ausgleichen konnten.
Vier Sekunden vor dem Ende nahm Andruszkiewicz eine Auszeit – mit Erfolg: Der Ball wurde in die zweite Reihe gespielt, von wo aus Liedtke aus rund acht Metern zum entscheidenden 12:11 traf. Der Jubel war grenzenlos.
„Großes Lob an alle Jungs“, resümierte der Trainer. „Das war wirklich Wahnsinn. Jetzt freuen wir uns aufs Halbfinale.“
Weiter geht´s für die Zweite bereits am Samstag (18.15 Uhr). In einer Nachhol-Partie empfängt Potsdam die SG Neukölln II im Sport- und Freizeitbad blu. Zuvor 16 Uhr steigt das erste Spiel der Bundesliga-„Best-of-three“-Serie gegen den ASC Duisburg. Potsdam:
Torhüter: Joel Limprecht (1.–32. Minute), Maurice Lehmann
Feldspieler: Max Kössler, Bennet Grandke, Tom-Luca Reisewitz (1), Fabian Liedtke (5), Erik Miers (2), Elias Göthke (3), Michael Vorogushyn (1), Linus Braunsdorf