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Druck auf Arbeitgeber: ver.di kündigt Streik am Flughafen BER an

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 13.03.2024 / 18:01 Uhr von eb
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der Fluggast-, Personen- und Warenkontrolle sowie der Fracht- und Servicebereiche am Flughafen BER für einen ganztägigen Streik am Donnerstag, den 14. März, aufgerufen. In Berlin sind Unternehmen wie SECURITAS Aviation Service GmbH, FraSec Flughafensicherheit GmbH, ESA Luftsicherheit GmbH und ICTS Deutschland GmbH betroffen. Damit möchte ver.di vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und ein verbessertes, einigungsfähiges Angebot erreichen.
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In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) konnte bislang keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche erzielt werden. "Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt. So kommen wir nicht zueinander", sagte Wolfgang Pieper, ver.di-Verhandlungsführer. Die Beschäftigten seien bereit, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die Streiks könnten noch ausgeweitet werden. "Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen."

Nach Aussage von Pieper war das jüngste Angebot der Arbeitgeber, das eine schrittweise Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro zum 1. März 2024, um 0,75 Euro zum 1. Oktober 2024 und um weitere 0,75 Euro zum 1. April 2025 vorsah, unzureichend. "Das ist nach zwei Jahren weniger, als wir für ein Jahr gefordert haben. Das reicht nicht", so Pieper weiter. Zudem sei das Angebot zur Mehrarbeit nicht annehmbar, da von den Beschäftigten mehr als 1,5 Monate zuschlagsfreie Mehrarbeit von den Arbeitgebern verlangt werde.

ver.di fordert eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro, höhere Funktionszulagen sowie Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Diese Forderung zielt darauf ab, den Kaufkraftverlust der Beschäftigten aufgrund der starken Inflation auszugleichen. Insbesondere in den unteren Lohngruppen belasten die deutlichen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie die Haushaltsbudgets erheblich.

Wolfgang Pieper betont abschließend: "Unser Ziel bleibt, den Kaufkraftverlust der Beschäftigten dauerhaft auszugleichen." Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte müsse finanziell attraktiv bleiben, damit dringend benötigte Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können.

Die Tarifparteien wollen die Verhandlungen in der sechsten Runde am 20. März fortsetzen.

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