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Kostenfreie Lesung über eine besondere Freundschaft im Begegnungshaus Groß Glienicke

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  • Erstellt: 06.04.2024 / 13:01 Uhr von ant
Aus einer Einladung zum Abendessen erwuchs eine lebenslange Freundschaft unter Schriftstellern: Anna und Friedrich Schlotterbeck lebten seit 1956 in Groß Glienicke. Hinter ihnen lagen Exil und KZ-Haft, Übersiedlung in die Sowjetische Besatzungszone und Verhaftung durch den Staatssicherheitsdienst. 

Christa und Gerhard Wolf zogen 1962 aus Halle nach Kleinmachnow um. In der Veranstaltung „Liebe Schlotters – Liebe Wölfe“, eine Lesung zum Dialog der beiden Familien am Freitag, 12. April, gehen der Schauspieler Marcus Kaloff und der Literaturwissenschaftler Dr. Jan Kostka den Zeugnissen dieser besonderen Freundschaft nach.

Gelesen wird aus Briefen und Erinnerungen, in denen Christa Wolf und Friedrich Schlotterbeck die Möglichkeiten politischen Engagements verhandeln, aber auch Kochrezepte austauschten. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Begegnungshaus Groß Glienicke, Glienicker Dorfstraße 2. Der Eintritt ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Das Haus der Schlotterbecks war fester Treffpunkt eines Autorenkreises, dem Walter Kaufmann, Eduard Claudius, Maxie und Fred Wander, Sigrid und Hasso Grabner, Herbert Otto und Franz Fabian Christa und Gerhard Wolf angehörten. Hier wurde eine offene Gesprächskultur gelebt, die zugleich von Lebensfreude und Gelassenheit geprägt war. Anna Schlotterbeck (1902–1972) emigrierte als KPD-Mitglied 1933 in die Schweiz, Friedrich Schlotterbeck (1909–1979) wurde als in der Illegalität tätiger Funktionär der KPD im Dezember 1933 verhaftet. Er kam nach Zuchthaus- und KZ-Gefangenschaft im Juli 1943 frei. Im Juni 1944 gelang ihm die Flucht in die Schweiz. Im Oktober 1948 siedelten die Schlotterbecks nach Dresden über. Zunächst erhielten beide politische Funktionen, 1951 folgte jedoch ihr Ausschluss aus der SED, die Arbeit in der Wismut AG und schließlich im Februar 1953 die Verhaftung durch die Staatssicherheit unter dem Vorwurf der feindlichen Agententätigkeit und der „Kriegs- und Boykotthetze“. Im Februar 1956 wurden Anna und Friedrich Schlotterbeck aus der StVA Bützow entlassen und zogen nach Potsdam, seit Oktober 1956 lebten sie in Groß Glienicke.

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